Handfeuerlöscher

Handfeuerlöscher

Dieser Tipp behandelt tragbare Feuerlöscher. Ein tragbarer Feuerlöscher ist ein tragbares Kleinlöschgerät mit einem Gesamtgewicht von maximal 20 Kilogramm. Er dient dem Ablöschen von Klein- und Entstehungsbränden. Er enthält Löschmittel, das durch gespeicherten oder bei Inbetriebnahme erzeugten Druck ausgestoßen wird.

Vorgehensweise beim Löschen

Jeder Helfer, der mit einem Handfeuerlöscher eine erfolgreiche Entstehungsbrandbekämpfung erreichen will, sollte sich mit der Handhabung dieser Geräte vertraut machen. Auch Kenntnisse über Löschvermögen, Brandklassen und das richtige Anwenden von Feuerlöschern sind notwendig. Da der Feuerlöscher nur für eine begrenzte Zeit Löschmittel ausstößt (je nach Größe des Feuerlöschers reicht das Löschmittel nur einige Sekunden), sind folgende Hinweise zu beachten, um die bestmögliche Löschwirkung zu erzielen:

  • Bei der Brandbekämpfung unbedingt immer auf die eigene Sicherheit achten.
  • Feuerlöscher erst am Brandherd betätigen.
  • Unter Beachtung der Windrichtung immer mit dem Wind vorgehen.
  • Wenn nur ein Löscher zur Verfügung steht, sorgsam benutzen und den Inhalt portionsweise verwenden, wenn dadurch der Löscherfolg nicht gefährdet wird.
  • Besser mehrere Feuerlöscher gleichzeitig als nacheinander einsetzen.
  • Feuerlöscher verschiedener Löschklasse nicht gemischt verwenden. Das kann zur Verminderung der Löschwirkung führen.
  • Flächenbrände vom Rand her löschen.
  • Tropfbrände werden von oben nach unten gelöscht, damit brennende Tropfen das Feuer nicht wieder neu entzünden.
  • Flüssigkeitsbrände möglichst mit einem Löschnebel bekämpfen. Ein voller Löschstrahl kann unter Umständen den Brandherd vergrößern!
  • Bei der Verwendung von Pulverlöschern bei Feststoffbränden (Brandklasse A) das Löschmittel stoßweise abgeben. Das Pulver legt sich so besser auf das Brandgut.
  • Bei der Verwendung von Pulverlöschern bei Flüssigkeits- und Gasbränden (Brandklasse B, C) die Flammen mit einer Pulverwolke (aus dem Abstand!) einhüllen. Den Pulverstrahl nicht unterbrechen. Ebenso bei Kohlendioxid-Löschern und Flüssigkeitsbränden.
  • Die gelöschte Brandstelle nicht sofort verlassen, sondern beobachten, ob sich das Feuer wieder entzündet (Brandwache). Reservelöschmittel bereitstellen.
  • Die verwendeten Feuerlöscher nicht wieder zurückstellen, sondern gleich Fachbetrieben zur Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft übergeben.

Tragbare Feuerlöscher sind in der Europäischen Norm EN 3 geregelt.

Kennzeichnung auf Feuerlöscher

Feuerlöscher besitzen nach DIN EN 3-5 fünf Schriftfelder. Das erste Schriftfeld enthält das Wort „Feuerlöscher“, darunter das Löschvermögen. Die Brandklassen, für die ein Feuerlöscher geeignet ist, sind auf jedem Feuerlöscher angegeben und mit Piktogrammen abgebildet.

Brandklassen und Löschvermögen

Die in einem Feuerlöscher verwendeten Löschmittel sind aufgrund ihrer Löschwirkung für bestimmte Arten von Bränden geeignet, die in Brandklassen eingeteilt sind.
Die Brandklassen, für die ein Feuerlöscher geeignet ist, sind auf jedem Feuerlöscher angegeben und mit Piktogrammen abgebildet und durch die Buchstaben A, B, C, D und F abgekürzt. Aus der Eignung eines Feuerlöschers für bestimmte Brandklassen, leitet sich auch häufig der umgangssprachliche Name ab, so ist beispielsweise ein ABC-Löscher für die Brandklassen A, B und C geeignet.

Löschmittel

Als Löschmittel werden nicht brennbare Gase, Löschpulver, Wasser oder wässrige Lösungen sowie Schaum verwendet.

Druckerzeugung

Aufladelöscher: Feuerlöscher der aus zwei Behältern (Löschmittelbehälter und Treibgasbehälter) besteht; Prinzip: wird zwischen den beiden Behältern eine Verbindung hergestellt, z. B. durch Öffnen des Ventils am Treibgasbehälter, so strömt das Treibmittel (Treibgas, z. B. Kohlendioxid) in den Löschmittelbehälter und setzt diesen unter Druck. Man sagt, der Aufladelöscher ist „aufgeladen“, er ist nun bereit, das Löschmittel auszustoßen. Man unterscheidet Aufladelöscher mit am Löscher außen und mit innen (im Löschmittelbehälter) angebrachter Treibgasflasche. Aufladelöscher gibt es für die Löschmittel Pulver, Wasser und Schaum als vorgemischte Lösung oder als Kartusche mit Schaumkonzentrat.
Dauerdrucklöscher (Permanentlöscher): Feuerlöscher, bei dem sich Löschmittel und Treibgas zusammen in einem Löschmittelbehälter befinden; Prinzip: das im Löschmittelbehälter enthaltene Treibgas (Stickstoff) übt einen andauernden (permanenten) Druck auf das Löschmittel aus. Nach Betätigung der Auslösevorrichtung, z. B. eines Schalthebelventils, strömt das Löschmittel unter Druck über das Steigrohr, den Auswurfschlauch und die Auswurfdüse aus dem Feuerlöscher. Dauerdrucklöscher gibt es für die Löschmittel Wasser, Schaum und Pulver; Vorteil: preisgünstiger Löscher der Standardklasse mit geringem technischen Aufwand; Nachteil: der Löschmittelbehälter steht ständig unter Druck (untersteht somit der Druckbehältergesetzgebung). Es besteht die Gefahr, dass durch geringe Undichtigkeiten am Löscher (Schleichgase) das Treibgas unbemerkt entweicht und der Löscher damit funktionsunfähig wird.
Eine weitere Möglichkeit der Druckspeicherung sind sogenannte „Gaslöscher“, bei denen das Löschmittel (Kohlendioxid, CO2) gleichzeitig das Treibmittel ist.

Überprüfung

Ein Feuerlöscher muss in der Regel vor Ablauf von zwei Jahren auf seine Funktion überprüft werden (Sonderregelungen beachten!). Die Überprüfung dient vor allem:

  • der ordnungsgemäßen Funktion des Feuerlöschers
  • der Sicherheit des Benutzers eines Feuerlöscher (es wird mit hohen Drücken gearbeitet)
  • bei ordnungsgemäßer Überprüfung erhält er eine Prüfplakette, auf der ersichtlich ist, wann er zuletzt überprüft wurde. Es muss außerdem sichtbar sein, wer den Feuerlöscher überprüft hat.
  • ein Hinweis auf die „Nächste Prüfung“ ist eine freiwillige Angabe.

Ein möglicher Schaden ist Undichtheit, sodass er Druck verliert. Bei vielen Typen mit einem integrierten Manometer kann man einen möglichen Druckverlust zwischendurch auch selbst kontrollieren. Bei Pulverlöschern kann das Pulver im Laufe der Zeit verdichtet sein, sodass es auch unter Druck nicht ausgeblasen werden kann. Es handelt sich dabei nicht immer um ein totales Versagen des Gerätes. Eine Funktion kann demnach noch oft erreicht werden, indem man den Feuerlöscher kopfüber festhält, um so ein Verrutschen des Pulvers im Behälter zu erreichen.
Deshalb sollte man auch Feuerlöscher für Fahrzeuge alle zwei Jahre überprüfen lassen. Vor allem Nasslöscher können nach längerer Zeit auch durchrosten.

Ausgelöste Feuerlöscher sind entsprechenden Fachbetrieben zur Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft zu übergeben. Sollte ein nicht funktionierender Feuerlöscher, der nicht überprüft wurde, schuld sein, dass der Schaden grösser ist, so kann die Versicherung den Ersatz reduzieren.

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